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Bild: Ardbeg Heavy Vapours (Foto: Moet Hennessy)

Ardbeg Heavy Vapours Commitee Realese 2023

Was passiert wenn der Purifier nicht in Betrieb ist?

Der Whisky

Diese spezielle Abfüllung ist ein Experiment der Ardbeg Destillerie, bei dem bewusst auf den Purifier verzichtet wird. Was macht der Purifier? Der Purifier sitzt bei Ardbeg nach der Brennblase im Lyne-Arm und funktioniert wie ein Filter. Er filtert die schweren alkoholischen Dämpfe (die Heavy Vapours) heraus und schickt sie zurück in die Brennblase, wo sie erneut destilliert werden, während die leichten alkoholischen Dämpfe durchgelassen werden. Dadurch hat das Kupfer mehr Kontakt mit den schweren alkoholischen Dämpfen und diese werden durch die katalytische Wirkung mit dem Kupfer zu einem weicheren Destillat. Was ist nun zu erwarten, wenn der Purifier umgangen wird? Genau das Gegenteil. Das Ergebnis sollte kräftiger und würziger sein. Unten eine bildliche Darstellung des Ganzen.

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Die Destillerie

Ardbeg gehört zu den Kult-Whiskys, die man probiert haben muss, viele, die mit Whisky anfangen, kommen an Ardbeg nicht vorbei. Dabei war der Weg dorthin gar nicht so einfach. Bereits 1816 beantragte John MacDougall eine Lizenz für Ardbeg. Danach war die Destillerie ca. 150 Jahre in Privatbesitz und wurde dann weiterverkauft. Von 1982 bis 1989 war die Brennerei geschlossen und wurde von 1989 bis 1996 wieder in Betrieb genommen. Allerdings nur mit sehr geringer Produktion und wenig Erfolg. Erst ab 1997, als The Glenmorangie Company die Destillerie kaufte, kam das große Comeback. Ardbeg wurde zu dem was es heute ist. Mit dem Standard Portfolio kommen die meisten Genießer voll auf ihre Kosten. Was viele an Ardbeg lieben ist natürlich zum einen der intensive Rauch und dass die Ardbeg Whiskys “ehrlich” sind. Das heißt, sie sind nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Also alles, was der Genießer schätzt und liebt. Etwas Besonderes sind auch die Commitee Reales, die sich ganz speziellen Themen/Experimenten widmen.

Die Eckdaten

Region: Islay Schottland
Alter: NAS
Fassreifung: Ex – Bourbonfässer

Alkohol Vol.: 46%
Farbe: nicht gefärbt
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Besondere Merkmale: Destilliert ohne Purifier

 

Anmerkung zu der Verkostung. Zum Vergleich habe ich mir den Ardbeg 10 Jahre Standard eingeschenkt.

Inhaltsverzeichnis

Geruch

Ganz klar ein Ardbeg! Verglichen mit der 10er Standardabfüllung ist dieser aber um einiges kräftiger und würziger. Leider ist nicht bekannt, wie alt er ist, aber ich vermute, dass er nicht allzu alt ist. Vielleicht 6 - 8 Jahre. Auf jeden Fall ist er rauchig und geht von leicht phenolisch in Lagerfeuerrauch über. Der Alkohol ist leicht kühlend in der Nase. Für mich geht er sogar in eine leichte Pfefferminznote über. Die Süße, die man von Ardbeg kennt, ist auch hier zu finden. Hier aber schön von der Würzigkeit umschlossen und somit etwas versteckt, Was ich bei Ardbeg immer rieche ist ein Kiefernwald. Ich sehe mich dann irgendwo in einem Wald, umgeben von Kiefern und irgendwo brennt ein kleines Lagerfeuer, das man riecht. Aber zum Glück ist es kein Waldbrand, sondern nur ein kleines Lagerfeuer. Wenn ich den 10er Standard parallel rieche, kommt er mir sehr leicht vor, obwohl er garantiert nicht leicht ist.

Geschmack und Mundgefühl

Der Antritt auf der Zunge ist wirklich kräftig. Wow, der Rauch und die Würze werden wirklich kräftig transportiert. Die Kraft lässt schnell nach und eine dunkle Schokolade breitet sich auf der Zunge aus, eingebettet in eine dezente Ardbeg-Süße. Der Rauch lässt etwas nach und eine Birne kommt zum Vorschein. Ich glaube, da ist noch mehr drin, wenn man sich noch mehr Zeit lässt.

Abgang

Der Abgang ist lang. Es bleiben starker Rauch und eine schöne Süsse, die für Ardbeg typisch ist.

Fazit

Wie bereits erwähnt, wird der Malt nicht sehr alt sein. Aber durch das Experiment merkt man, wie der Purifier wirkt und wie der Whisky dadurch "geglättet" wird. Er ist nicht extrem komplex, aber die Kraft, die er transportiert, macht diesen Whisky für mich sehr spannend. Es ist eine gute Erfahrung. Betrachtet man den Preis von ca. 130 Euro / CHF (ca. gleich im Durchschnitt) so werden viele sagen ist mir zu teuer. Hier muss jeder für sich schauen, was es ihm wert ist. Ich habe mir auf einer Whiskymesse ein Sample gekauft, von daher war es für mich nicht zu teuer. Aber im Großen und Ganzen finde ich Whisky extrem spannend und das Tasting hat mir sehr viel Spaß gemacht.

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