Es klingt unglaublich, aber es ist wahr: In den Schweizer Alpen gibt es den Whiskytrek. Dabei wandert man durch die wunderschöne Schweizer Natur und legt in ausgewählten Gasthäusern einen Zwischenhalt ein. Dort kann man sich mit einem speziellen Säntis Malt belohnen, den es nur dort gibt.
Insgesamt gibt es 26 verschiedene Flaschen, die gesammelt werden können. Auf jeder dieser Flaschen ist eine Marke. Hat man alle Flaschen und somit alle Marken gesammelt, können diese in ein spezielles Heft geklebt und schlussendlich gegen einen handgefertigten Ledergürtel mit Silberschnalle eingetauscht werden. Aber Achtung: Dieses Angebot ist nur noch bis Saisonende 2025 gültig! Schnapp dir also schnell deine Wanderausrüstung und los geht’s – natürlich erst, nachdem du diesen Beitrag gelesen hast. Weitere Informationen zum Whiskytrek findest du hier:
https://www.appenzell.ch/de/alpstein/whiskytrek.html
Strecke: 15,9km, 1120m Höhenmeter, geplante Dauer 7h, schwere Wanderung, gute Kondition, festes Schuhwerk.
Zu viert haben wir uns auf diese Wanderung begeben. Wir sind an der Talstation in Brülisau (922 m ü. M.) gestartet. Hier hätte man sich schon mit dem ersten Whisky belohnen können, doch diesen wollten wir uns erst am Ende der Wanderung gönnen. Nur zur Info: Es gäbe die Möglichkeit, gemütlich mit der Seilbahn zu fahren. Wir haben uns jedoch für das Abenteuer zu Fuss entschieden.
Der Weg zum ersten Zwischenhalt, dem Gasthaus „Ruhe Sitz“, beginnt erst einmal recht gemütlich. Mit leichter Steigung führt er über grüne Wiesen und vorbei an Kühen. Mit jedem weiteren Höhenmeter wird die Aussicht über die Landschaft immer größer. Für die Strecke zum Gasthaus Ruhe Sitz braucht man ca. 30 bis 45 Minuten. Dort angekommen, sind wir auf 1 300 m ü. M. gestiegen und haben uns mit dem ersten Whisky dieser Reise belohnt. Hier erst einmal ein paar Eindrücke:
Beide Bilder oben zeigen den Weg zum Gasthaus Ruhesitz.
Das Linke Bild zeigt das “Whisky-Höttli”. Hier lagert das flüssige Gold, direkt neben dem Gasthaus Ruhe Sitz.
Region: Appenzell, Schweiz
Alter: 5 Jahre
Fassreifung: Vier Jahre alte Bierfässer, ein folgendes Jahr Reifung in einem Rum-Fass
Alkohol Vol.: 50%
Farbe: nicht gefärbt, Rotgold
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Hinweis: Geschmacksbeschreibung entspricht der Herstellerbeschreibung
Geruch: fruchtig und recht süsslich, Apfel, Birne, Kirsche, alle Aromen wirken reif und fast saftig, etwas Vanille und eine angenehme Getreidenote, zarte florale Aromen
Geschmack: zart bierig, wiederum fruchtig und recht süsslich, jetzt aber mehr Röst und Würzaromen, Schokolade mit Rumrosinen, geröstete Nüsse und Sesamsamen, Würznoten wie bei Zimt, Kardamom und getrockneten Kräutern
Abgang: die Schokonoten werden zunehmend dunkler, die Röstaromen treten in den Vordergrund, der Whisky ist nun hauptsächlich würzig, lässt aber immer noch weiche und fruchtige Aromen im Hintergrund erahnen
Mit dem ersten Whisky in der Tasche geht es nun hoch hinauf zum Hohen Kasten. Der Weg dort hin ist steil und erfordert gute Kondition und einen festen Tritt. Doch mit jedem Meter, den wir höher stiegen, wurde die Aussicht auf die Schweizer Alpen und die umliegende Landschaft immer schöner. Hier einige Eindrücke:
Das letzte Stück zum Hohen Kasten führt über einen steinigen Weg. Als wir ankamen, war die Aussicht leider nicht die beste, da eine dicke Wolkendecke die Sicht versperrte. Deshalb gibt es hier gerade keine Fotos. Am Hohen Kasten angekommen, befanden wir uns auf einer Höhe von 1.794 m ü. M. und belohnten uns mit dem zweiten Whisky.
Region: Appenzell, Schweiz
Alter: 5 Jahre
Fassreifung: Zwei Jahre alte Bierfässer, drei folgende Jahre Reifung in einem Sherry-Fass
Alkohol Vol.: 50%
Farbe: nicht gefärbt, Gelbgold
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Hinweis: Geschmacksbeschreibung entspricht der Herstellerbeschreibung
Geruch: reife, fast überreife Fruchtnoten, etwas Karamell und Waldhonig, erdig und mineralisch wie in einem kühlen Weinkeller, erinnert etwas an Sake und erkalteten Kamin
Geschmack: wiederum hochreife Früchte, diesmal aber würzig und belebend, Rosinen und Bitterorangen-Zesten, leicht ölig und pfeffrig, sehr malzig und mandelig, sehr zurückhaltende, kalte Rauchnoten
Abgang: die ölige Zestennote nimmt zunächst zu, verwandelt sich dann aber in eine dunkelröstige Toastbrot-Aromatik mit dunklem Schokoladenaufstrich
Der zweite Whisky des Tages war im Sack. Danach ging es zur nächsten Station, Staubern. Die erste Etappe führte etwa 300 Höhenmeter auf einem relativ gemütlichen Weg bergab. Hier und da musste man aufpassen, da es neben dem Wanderweg steile Hänge gab.
Doch dann mussten wieder einige Höhenmeter erklommen werden und es wurde wieder anstrengender. Immer wieder wurden wir mit wunderschönen Ausblicken belohnt. Auf der einen Seite sah man die Appenzeller Alpen, auf der anderen Seite Liechtenstein und Österreich, die durch den Rhein von der Schweiz getrennt sind.
Das letzte Stück zum Gasthaus Staubern führte über einen Grat und bot eine wunderschöne Aussicht in beide Richtungen. Unser nächstes Ziel, das Gasthaus Staubern auf 1 751 m ü. M., war erreicht und wir hatten unseren nächsten Säntis-Malt-Whisky in der Hand.
Region: Appenzell, Schweiz
Alter: 5 Jahre
Fassreifung: Drei Jahre in Bierfässer, zwei folgende Jahre Reifung in einem Wein-Fass aus Lärchenholz
Alkohol Vol.: 50%
Farbe: nicht gefärbt, dunkles Gold
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Hinweis: Geschmacksbeschreibung entspricht der Herstellerbeschreibung
Geruch: sanft nach Leder und Politur, grüne Walnüsse, Würznoten wie Wacholder und Lorbeer
Geschmack: intensiv würzig mit Pfeffer- und Wacholder-Noten, wiederum Leder und grüne Walnüsse, etwas exotische Frucht wie Karambole, Pomelo und Bitterorange, leicht salzig
Abgang: würzig, leicht beissend, pfeffert lange nach, ist dabei wärmend und leicht ölig
Mit dem nächsten Whisky in der Hand begaben wir uns auf den Weg zum letzten Zwischenstopp, dem Gasthaus Plattenbödeli. Dafür mussten wir auf 1 284 m ü. M. hinunter. Doch dieser Weg hatte es in sich! Er war zum Teil sehr steil und wir gingen über schmale Wege, hohe Treppen, viele Steine und Geröll. Die Oberschenkelmuskulatur wurde auf dem Weg nach unten ordentlich beansprucht (ich hatte danach Muskelkater). Es dauerte etwa eine Stunde, wenn nicht sogar länger, bis wir unten ankamen.
Als wir wieder auf der Wiese standen, waren wir unten angekommen. Nun konnten wir die Berge aus einer ganz anderen Perspektive bewundern. Doch wir waren noch nicht am Ziel, also ging es weiter. Bis zum nächsten Gasthaus, dem Plattenbödeli, waren es jetzt nur noch ca. 20 Minuten.
Auf dem Weg dorthin mussten wieder einige Höhenmeter überwunden werden. Diese waren jedoch auf einer angenehmen Schotterstrasse zu bewältigen, was die Sache erleichterte. Am Plattenbödeli (1.284 m ü. M.) hatten wir unseren nächsten Whisky in der Hand.
Region: Appenzell, Schweiz
Alter: 5 Jahre
Fassreifung: Vier Jahre in Bierfässern, ein folgendes Jahr Reifung in einem Moscatel-Fass
Alkohol Vol.: 52%
Farbe: nicht gefärbt, bernsteinfarben mit dunklen Kupferreflexen
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Hinweis: Geschmacksbeschreibung entspricht der Herstellerbeschreibung
Geruch: leicht bierig, exotische Früchte wie Sharon, Grapefruit und etwas musige Banane, zart weinig und rosinig, frischwürzig mit etwas Minze und Rosmarin
Geschmack: wiederum leicht bierig, pfeffrig, würzig und leicht holzig, dunkle Kakao-Noten, Röstnüsse und Tabak, ölig und leicht bitter wie Zesten von Grapefruit
Abgang: warm und würzig mit leicht floralen Noten, gegen Ende hin dominieren die Holznoten
Nun begann die letzte Etappe des Abenteuers: der Rückweg zum Ausgangspunkt Brülisau. Für diese Etappe sollte man noch etwa eine Stunde einplanen. Der Großteil des Weges führte bergab. Die letzten 15 Minuten verliefen auf einer geraden Straße und führten direkt zum Parkplatz an der Station in Brülisau.
Im Gasthaus Rössli hätten wir uns mit einem letzten Whisky belohnen können. Dummerweise hatte das Gasthaus gerade Ferien, sodass wir den Whisky leider nicht kaufen und auch kein Foto machen konnten. Die Informationen von der Destillerie gebe ich hier weiter.
Region: Appenzell, Schweiz
Alter: 5 Jahre
Fassreifung: Zwei Jahre alte Bierfässer, drei folgende Jahre Reifung in deutscher Eiche.
Alkohol Vol.: 50%
Farbe: nicht gefärbt, dunkles Stroh mit Kupferreflexen
Filtrierung: nicht Kühlgefiltert
Hinweis: Geschmacksbeschreibung entspricht der Herstellerbeschreibung
Geruch: reif fruchtig, erdig, weinig und mineralisch wie in einem Weinkeller, vanillig und sahnig wie Crème brûlée, etwas Grünholz, ganz leichter Rauch
Geschmack: Vanille und Karamell, etwas Röstaromen wie bei Espresso-Bohnen und gerösteten Nüssen, zart salzig, Frucht- und Süssnoten wie bei mürben Lageräpfeln und reifen Birnen, intensiv würzig, wiederum etwas Grünholz
Abgang: nussige Röstaromen, die am Gaumen zunehmend trockener und pfeffriger werden
Das Fazit dieses kleinen Abenteuers. Es war eine sehr schöne Wanderung. Am Ende ist man froh und auch ein bisschen stolz, die 16 km und 1.120 Höhenmeter geschafft zu haben. Die Aussichten und die Whiskys, die wir sammeln konnten, haben die Anstrengungen wettgemacht.
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