Der Glenfiddich 15 Jahre wird aus drei verschiedenen Fassarten zusammengemischt. Der Rohbrand wird in Ex-Bourbonfässer, neue Eichenfässer und Sherryfässer gefüllt. Dort lagern die einzelnen Bestandteile für mind. 15 Jahre und werden dann später in einem großen Bottich vermählt, man erhält ein sogenanntes Vatting. Glenfiddich nennt diese Abfüllung Solera, aber eigentlich hat Solera nicht viel mit Whisky zu tun.
Wenn Solera nichts mit Whisky zu tun hat, was ist es dann auf dem Etikett und was bedeutet Solera überhaupt? Solera ist ein Verfahren, das vor allem beim Sherry zum Einsatz kommt. Die von spanischen Bodegas entwickelte Methode besagt, dass man Fässer in mehreren übereinanderliegenden Lagen reift. In der obersten Lage befindet sich der jüngste Sherry. So fließt er dann über die Jahre nach unten in die unteren liegenden Fässer. Die untersten Fässer werden nie ganz geleert, damit immer noch etwas alter Sherry übrig ist. Das heißt, man hat ein Gemisch aus jung und alt. Klar, das Alter kann man so nicht genau bestimmen. Bei Whisky ist eine genaue Angabe aber wichtig, wenn man sie auf dem Etikett angibt. Man kann also davon ausgehen, dass der Whisky hier keine Mischung aus sehr jungen z. B. 15-jährigen Whiskys ist. Jedes Fass muss mindestens 15 Jahre alt.
Glenfiddich ist eine der größten Destillerien Schottlands. Mit einer Kapazität von 21 Millionen Litern Alkohol produziert Glenfiddich jede Menge Whisky. Kein Wunder, dass sich Glenfiddich Whisky einer großen Nachfrage erfreut. Gegründet 1886/1887 von William Grant und einigen seiner Familienmitglieder, hat sich Glenfiddich als “The Giant” in der Welt des Whiskys etabliert. Weihnachten 1887 floss hier das erste Destillat. Das Besondere an der Destillerie ist, dass sie sich noch immer in den Händen der Gründerfamilie William Grant & Sons befindet.
Markant ist auf jeden Fall der Hirsch im Logo. Glenfiddich bedeutet aus dem Gälischen übersetzt “Tal des Hirsches” Aber was kann der goldene Hirsch eigentlich? Wir finden es heraus.
Region: Speyside Schottland
Alter: 15 Jahre
Fassreifung: Bourbon- und Olorosso Sherryfass, sowie neue Eichenfässer
Alkohol Vol.: 40%
Farbe: gefärbt
Filtrierung: Kühlgefiltert
Besondere Merkmale: Vatting aus drei verschieden gereiften Whiskys.
Nach 15 Jahren Fassreifung kommen sofort sehr fruchtige Noten durch. Die Frucht erinnert an ein Kompott aus Rosinen, vielleicht mit einem Hauch von Himbeere, und einer leichten Vanillenote. Der Sherry bringt die roten Früchte gut zur Geltung, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Dahinter kommt eine schöne Honigsüße durch, die sich mit etwas Würze aus der Eiche verbindet. Insgesamt macht er in der Nase einen gut gereiften Eindruck. Im Glas präsentiert sich der Whisky ebenfalls mit einer erfrischenden Note, die dem Ganzen noch einmal einen besonderen Schliff verleiht.
Der Whisky hat im Mund einen sehr weichen und doch vollmundigen Geschmack, ähnlich wie der 12-jährige Klassiker. Auf der Zunge macht sich eine leichte Würze bemerkbar, die ein feines Kribbeln verursacht. Die fruchtigen Noten kommen sehr gut durch, es sind wieder die roten Früchte aus dem Kompott. Die Rosinen kann ich diesmal nicht ausmachen, aber die leichte Himbeersäure ist wieder da. Jetzt kommt noch eine Zwetschge dazu, die in der Fruchtabteilung die Nase vorne hat. Das Ganze wird noch von einer leichten Honigsüße umhüllt.
Der Abgang ist mittellang und die Zwetschge ist im Abgang immer noch sehr präsent. Es gesellt sich eine leichte süsse dazu.
Dieser schöne runde Whisky überzeugt durch sein Alter und sein Solera-System, das ihm einige leckere Facetten verleiht. Der 15-jährige ist ein Standard, den man probieren sollte. Er ist schön weich auf der Zunge, aber trotzdem kommt noch genug Eiche durch. Mit seinen 15 Jahren und seiner Komplexität ist dieser Whisky auf jeden Fall etwas für Genießer. Ich würde nicht sagen, dass er der komplexeste 15-jährige ist. Es gab schon andere, die mehr zu bieten hatten. Der Preis ist auch in Ordnung.
0,00€
0,00€
0,00€
0,00€
0,00€
0,00€
0,00€
0,00€
Was ein Glasdeckel für dein Whiskyglas mit Fruchtfliegen zu tun hat, findest du hier.…