Der Dalwhinnie Winters Gold ist einer von drei Abfüllungen der Destillerie. Bei diesem Whisky wird der Brand nur im Winter, also zwischen Oktober bis März gebrannt, somit auch der Name, Winters Gold. Da bei Dalwhinnie die verwendeten Worm Tubs im freien stehen, kühlt der Brand natürlich schneller ab als im Sommer. Dadurch bekommt man viel weniger Kontakt mit dem Kupfer und wird dadurch kräftiger. Also super für den Winter.
1897 wurde auf 355 Meter über dem Meer, die Strathspey gegründet. Nach nur einem Jahr, ging diese Pleite und wurde verkauft. 1898 wurde die Destillerie in Dalwhinnie umbenannt. Heute gehört sie zu Diago.
Abgelegen in den Highlands, kann die Destillerie bei grossen Schneefall abgeschottet sein. Dennoch kann sie völlig autark produzieren. Auf dem Firmengelände gibt es sogar eigens ein Hostel, wo die Mitarbeiter übernachten können.
Das meiste von dem produzierten Malts, gehen in Blends von Diago ein. Nur ein kleiner Teil wird als eigener Single Malt abgefüllt. Somit hat die Destillerie nur drei Standard Abfüllungen.
Was sicherlich zu erwähnen ist, dass die Brennerei Wurmkühler verwendet um das Destillat abzukühlen. Diese Wurmkühler, oder Worm Tubs genannt, stehen im freien und bestehen aus Holz. Wenn Worm Tubs noch verwendet werden, dann sind diese normalerweise aus Stahl. Dalwhinnie hat nur ein Brennblasenpaar und diese ergeben ein leicht schwefligen Brand. Dieser ist bei den Blends von Diago sehr beliebt.
Dalwhinnie heisst aus dem gälischen übersetzt ” Treffpunkt”.
Region: Highlands Schottland
Alter: NAS
Fassreifung: keine Angaben (nach dem probieren vermute ich, dass auf jeden Fall die Reifung in Ex-Bourbon Fässer stattfand. Ein Finish in Sherryfässer würde ich nicht ausschliessen, da die Aromatik etwas hat das mich an Sherrylagerung erinnert, jedoch ganz dezent).
Alkohol Vol.: 43%
Farbe: gefärbt
Filtrierung: Kühlgefiltert
Besondere Merkmale: Im Winter destilliert
Süsse, Frucht und Malz kommen hier direkt in die Nase. Leichte Kräuter mit schöner leichter, ganz dezenter Würze dahinter. Er riecht voluminös. So jetzt versuche ich die ganzen Bestandteile auseinander zu nehmen. Die Süsse ist für mich Honig. Das Malz erinnert mich an Krümel von einer Brotkruste. Klingt vielleicht komisch aber ja es riecht nach Brotkrustenkrümel. Die Frucht ist eine sehr reife und saftige Birne. Kennt ihr die Birnen, bei denen man so richtig klebrige Hände bekommt weil die so saftig sind. Ich glaub das sind die Williams Birnen. Der Alkohol hat etwas kühlendes und erinnert an Menthol. Schliesse ich die Augen und stelle mir die Winterlandschaft bei Dalwhinnie vor, so ist diese frische im Glas, die kühle Luft im Winter, wenn dieser destiliert wird.
Kräftig würziger Antritt. Es braucht ein wenig bis die Würze vergeht, aber dann kommt die Honigsüsse. Er kribbelt zuerst leicht und füllt den Mund mit seinen Aromen. Die Würze und die Süsse ist über allem. Der Speichelfluss wird bei mir grad stark angeregt und es kommt eine leichte Bitterkeit auf. Die Frucht ist leicht auf der Zunge zu spüren. Es bleibt bei einer Birne. Eine andere Frucht kann ich nicht definieren. Ich meine allerdings, hier ein Einfluss von Sherryfässern zu spüren.
Der Abgang ist lang und hält neben der Würze viel süsse. Mit der Zeit vergeht die Würze und es bleibt eine Süsse die mit der Birne ein Wechselspiel ergibt. Der Mund ist leicht trocken.
Wie alt dieser Whisky ist kann ich nicht genau sagen, doch jung ist er nicht. Er ist gut gereift und bringt eine schöne Mischung aus viel Frucht, Süsse, Malz und Würze. Sehr komplex ist er nicht aber es reicht aus um mit dem viel Spass zu haben. Wenn man sich da noch länger beschäftigt kann man sicherlich noch mehr finden. Diesen Dalwhinnie Winters Gold ist für mich ein Every Day Dram der mit seiner Intensität mich auf jeden Fall begeistert.
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